1. Index
  2. HTML
  3. LaTeX
  4. Hardware
  5. Legende

Gliederung

Eine wissenschaftliche Arbeit besteht aus:

  1. Titelseite
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Tabellenverzeichnis
  4. Bildverzeichnis
  5. Abkürzungsverzeichnis
  6. Kapitel des Hauptteils
  7. Anhänge
  8. Literaturverzeichnis
  9. Glossar
  10. Index

Skelett einer Eingabedatei

skelett.tex
% Präambel \documentclass[11pt]{scrbook} \usepackage[utf8x]{inputenc} \usepackage[ngerman]{babel} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage{graphicx} \usepackage{tabularx} \usepackage{booktabs} \usepackage{nomencl,makeidx,acronym} \usepackage[colorlinks=true]{hyperref} \usepackage{biblatex} \bibliography{File} %\makeglossary %\makeindex \begin{document} % Titelseite \subject{Type} \title{Title} \author{DisplayName \and …} \date{\today} \maketitle % Inhaltsverzeichnisse \frontmatter \tableofcontents \listoftables \listoffigures % Hauptteile \mainmatter \part{Title} \chapter{Title} \section{Title} \subsection{Title} % Anhänge \appendix \chapter{Title} % Schlussverzeichnisse \backmatter \printbibliography %\printglossary %\printindex \end{document}

Präambel

Ganz am Anfang der Eingabedatei legt man zuerst die Dokumentklasse fest, lädt alle benötigten Erweiterungspakete und definiert eigene Befehle.

Die Dokumentklasse bestimmt das grundlegende Erscheinungsbild und den Aufbau der Arbeit. Man lädt sie mit dem Befehl \documentclass[Options]{Class}. Die folgende Tabelle listet wichtige und bewährte Dokumentklassen auf.

scrbook
Bücher mit zu Teilen zusammengefassten Kapiteln
scrreprt
Berichte mit drei Gleiderungsebenen und mehreren Kapiteln
scrartcl
Artikel mit zwei Gliederungsebenen und mehreren Abschnitten
scrlttr2
Bewerbungen, Geschäftsbriefe
beamer
Präsentationen mit Überblendungseffekten
combine
Sammlung von Artikeln

Zahlreiche Erweiterungspakete ergänzen den Funktionsumfang von LaTeX. Es stehen Pakete für fast jede erdenkliche Aufgabe zur Verfügung. Man lädt sie mit dem Befehl \usepackage[Options]{Package}. Für deutschsprachige Dokumente werden auf jeden Fall die Pakete inputenc, fontenc und babel benötigt.

Eigene Befehle definiert man mit dem Befehl \newcommand{Name}[Parameter]{Definition}. Vorhandene Befehle werden überschrieben mit \renewcommand{Name}[Parameter]{Definition}.

Vorspann

Die Titelseite – nicht zu verwechseln mit der meist kartonierten Buchdecke, welche der Buchbinder gestaltet – bildet den obersten Teil des Buchblocks. Sie setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

\extratitle{}
Schmutztitel
\titlehead{}
Titelkopf
\subject{}
Typisierung
\title{}
Sachtitel
\author{}
Vorname und Nachname des Verfassers
\date{}
Erscheinungsdatum
\publishers{}
Herausgeber
\thanks{}
Fussnote
\uppertitleback{}
Titelrueckseitenkopf
\lowertitleback{}
Titelrueckseitenfuss
\dedication{}
Widmung

Den optionalen Schmutztitel kann man frei gestalten. Er dient als Schutz für die eigentliche Titelseite. Der Titelkopf kann den Namen der Firma oder Institution tragen und gegebenenfalls ein Logo enthalten. Die Typisierung gibt an, um welche Art von Dokument es sich handelt, zum Beispiel Facharbeit, Diplomarbeit oder Praktikumsbericht.

Die wichtigsten Felder sind vorgesehen für den Sachtitel der Arbeit und den oder die Verfasser. Mehrere Verfasser werden durch \and getrennt. Die Angabe eines Datums ist optional, standardmäßig wird das aktuelle Datum eingesetzt.

Herausgeber ist der Verlag oder die Institution. Angaben zum Urherberrecht und Informationen über Auflagen lassen sich auf der Rückseite unterbringen. Auf einer weiteren Seite kann man noch eine Widmung unterbringen.

Der Befehl \maketitle gibt die Titelseite aus.

Der Befehl \frontmatter leitet die Inhaltsverzeichnisse ein. Seiten werden hier mit kleinen römischen Ziffern nummeriert.

Beim ersten Durchlauf der Eingabedatei sammelt latex alle Überschriften, Untertitel und Seitennummern und speichert diese in Hilfsdateien mit der Endung .toc (table of contents), .lot (list of tables) und .lof (list of figures). Folgenden Befehle geben die einzelnen Inhaltsverzeichnisse aus:

\tableofcontents{}
Inhaltsverzeichnis
\listoftables{}
Tabellenverzeichnis
\listoffigures{}
Abbildungsverzeichnis

Gliederung der Hauptteile

Der Hauptteil (oder bei Büchern auch mehrere Hauptteile) steht zwischen Inhaltsverzeichnissen und Anhängen.

\mainmatter
Ab hier beginnt die Seitennummerierung mit arabischen Ziffern.
\part{}
Beginnt einen neuen Hauptteil. Kapitel werden in jedem Fall fortlaufend nummeriert.

Die Buch- und Berichtklassen unterstützen folgende Gliederungsebenen:

\chapter{}
Kapitelüberschrift
\section{}
Abschnittsüberschrift
\subsection{}
Unterabschnittsüberschrift
\subsubsection{}
Unterunterabschnittsüberschrift
\paragraph{}
Absatzüberschrift
\subparagraph{}
Unterabsatzüberschrift

Nur die ersten drei Ebenen werden in das Inhaltsverzeichnis übernommen. Als Faustregel gilt, dass man die Gliederung so anlegen sollte, dass sich später im Mittel zwei Überschriften auf einer Seite befinden.

Querverweise und Markierungen

Der Befehl \label{Label} identifiziert einen Abschnitt, eine Formel, eine Abbildung oder eine Tabelle. Diese Markierung kann man an anderer Stelle referenzieren:

\ref{Label}
Gliederungsnummer des Abschnitts oder der Tabelle, zum Beispiel 5.9
\pageref{Label}
Seitennummer, zum Beispiel 42
\autoref{Label}
Art und Nummer, zum Beispiel Abschnitt 5.9
\nameref{Label}
Name des Abschnitts, zum Beispiel Querverweise und Markierungen

Für verschiedene Ziele sollte man zu Gunsten einer besseren Übersicht einheitliche Präfixe verwenden. Bei mir sind das:

ch:
Kapitel
sec:
Abschnitt
sub:
Unterabschnitt
fig:
Abbildung
tab:
Tabelle
eqn:
Gleichung
alg:
Algorithmus

Das Paket hyperref sorgt automatisch für eine Verknüpfung von Inhalts- und Literaturverzeichnis sowie von Seiten- und Abschnittsreferenzen. Lädt man das Paket mit der Option colorlinks=true, dann werden Querverweise farblich hervorgehoben anstatt umrandet. Mit den in der folgenden Tabelle aufgelisteten Befehlen kann man auch eigene Verweise gestalten.

\hyperlink{Label}{Text}
Sprung zu einer Marke
\hypertarget{Label}{Text}
Sprungziel innerhalb des Dokuments
\hyperref{Url}{Category}{Label}{Text}
Verweis auf eine Internet-Ressource
\hyperdef{Category}{Label}
Externes Ziel
\href{Url}{Text}
HTML-artiger Verweis

Anhänge

Der Befehl \appendix leitet die Anhänge ein. Kapitel werden hier mit Großbuchstaben nummeriert. Ein Anhang ist der geeignete Ort zum Beispiel für Befehlsreferenzen, Klassenreferenzen, Quelltexte oder Lösungen von Übungsaufgaben.

Schlussverzeichnisse

Der Befehl \backmatter leitet den Schlussteil ein. Hier kann der Leser Quellen im Literaturverzeichnis, Fachbegriffe im Glossar und Stichwörter im Index nachschlagen. Überschriften werden hier nicht mehr nummeriert.

Bei umfangreichen Arbeiten pflegt man üblicher Weise eine Literaturdatenbank im BibTeX-Format. Ausgegeben wird das anhand von Zitaten automatisch erstellte Literaturverzeichnis mit dem Befehl \printbibliography.

Das Paket acronym unterstützt den Verfasser dabei, Abkürzungen bei der ersten Verwendung immer auszuschreiben. Im Vorspann oder zwischen Literaturverzeichnis und Glossar listet man die verwendeten Akronyme auf:

\chapter{Abkürzungen}

\begin{acronym}
	\acro{DBA}{Drei Buchstaben Akronym}           Nichtssagendes Beispielakronym
	\acro{DIN}{Deutsches Institut für Normung}    Nationale Normungsorganisation in Deutschland
	\acro{DVI}{Device Independent}                Seitenbeschreibungsformat von Donald Knuth
	\acro{PDF}{Portable Document Format}          Seitenbeschreibungsformat der Firma Adobe
	\acro{PNG}{Portable Network Graphics}         Verlustfreies Format für Pixelgrafiken
	\acro{JPEG}{Joint Photographic Experts Group} Verlustbehaftetes Format für Pixelgrafiken
	\acro{PS}{Postsript}                          Seitenbeschreibungssprache der Firma Adobe
\end{acronym}

Im laufenden Text bezieht man sich auf diese Abkürzungen mit dem Befehl \ac{Acronym} und seinen Verwandten.

\ac{DBA}
Drei Buchstaben Akronym (DBA)
Erste Verwendung
\ac{DBA}
DBA
Weitere Vewendung
\acp{DBA}
DBAs
Pluralform
\acl{DBA}
Drei Buchstaben Akronym
Lange Form erzwingen
\acf{DBA}
Drei Buchstaben Akronym (DBA)
Volle Form erzwingen
\acs{DBA}
DBA
Kurze Form erzwingen

Das Glossar legt die Bedeutung erklärungswürdiger Begriffe fest. Wenn man das Paket nomencl einbindet und in die Präambel den Befehl \makeglossary einfügt, dann erzeugt LaTeX eine Datei mit der Endung .glo, die eine Liste aller Glossareinträge enthält. Das Programm makeindex sortiert diese Liste und erzeugt eine Glossar-Datei mit der Endung .gls, die schließlich der Befehl \printglossary einbindet.

Der Befehl \glentry{Keyword}{Text} erzeugt Einträge ins Glossar.

Der Index hilft dem Leser beim Auffinden von Schlüsselwörtern. Wenn man das Paket makeidx einbindet und in die Präambel den Befehl \makeindex einfügt, dann erzeugt LaTeX eine Datei mit der Endung .idx, die eine Liste aller Indexeinträge enthält. Das Programm makeindex sortiert diese Liste und erzeugt eine Index-Datei mit der Endung .ind, die schließlich der Befehl \printindex einbindet.

Stichwörter sollte man nach dem Motto Was will der Leser nachschlagen? in den Index aufnehmen.

\index{Baum}
Stichwort
\index{Baum!Esche}
Unterstichwort
\index{Laerche|Lärche}
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