1. Index
  2. Debian
  3. Desktop
  4. Heimserver
  5. Webserver

Der Persönliche Computer

Der PC dient als Werkbank für kreative Arbeit. Von hier aus administrieren wir unsere Serverflotte oder bearbeiten digitale Werkstücke wie Texte, Code, Fotos, Musik und Videos mit Maus und Tastatur, entweder über eine grafische Benutzeroberfläche oder auf der Textkonsole. Alle Daten werden verschlüsselt gespeichert und mit dem Heimserver synchronisiert, so dass beim Verlust des Rechners keine Daten verloren gehen.

Startmedium erstellen

Der Debian-Installer ist ein flexibles Werkzeug, um Debian auf einem neuen Rechner zu installieren. Im Wesentlichen versucht er, die Hardware zu rkennen und stellt dem Benutzer allerlei Fragen, wie er das System einrichten soll.

Für die Installation benötigen wir ein Startmedium, zum Beispiel einen USB-Stick. Aus ideologischen Gründen enthält der offizielle Installer nur freie Software. Da viele WLAN-Chips und einige Netzwerkkarten aber proprietäre Firmware benötigen, laden wir den inoffiziellen Installer heruntern.

official cd
Installer ohne Firmware
non-free firmware
Installer mit Firmware

Unter Windows verwenden wir ein Programm wie Win32DiskImager oder Rufus. Unter Linux schreiben wir das Abbild mit gnome-disks und der Funktion Laufwerksabbild wiederherstellen auf das Startmedium. Auf der Kommandozeile geht es mit:

dd if=firmware-11.0.0-amd64-netinst.iso of=/dev/sdb bs=1M

Debian installieren

Anschließend starten wir den neuen Rechner und setzten das Startmedium in der Startreihenfolge nach vorne. Auf den meisten Rechnern öffnet die F12-Taste ein Auswahlmenü. Falls nicht, öffnen Esc, F2 oder Entf das Setup-Programm. Startet der Rechner schließlich vom externen Datenträger, hat man die Auswahl zwischen einer textbasierten und einer grafischen Oberfläche. Das Anlegen einer verschlüsselten Partitionen ist etwas hakelig, weil der Installer auf einer Boot-Partition beharrt, die wir später jedoch zum Auslagerungsspeicher umwidmen werden.

  1. Lokalisierung
  2. Netzwerk
  3. Benutzer
  4. Festplatte
  5. Basissystem
  6. Paketmanager
  7. Softwareauswahl
  8. Bootloader

Nach erfolgreicher Installation wird der Rechner neu gestartet. Wenn alles geklappt hat, fragt das nach der Passphrase, entsperrt das Dateisystem und begrüßt uns mit einem graphischen Anmeldebildschirm. Protokolle über den Ablauf der Installation liegen im Verzeichnis /var/log/installer.

Programme einrichten

Das Metapaket task-gnome-desktop installiert über eintausend Pakete. Einen etwas minimaleren Gnome-Desktop erhält man, wenn man folgende Pakete entfernt:

apt remove cheese evolution{,-ews} gnome-{boxes,calendar,contacts,\
	dictionary,documents,getting-started-docs,initial-setup,maps,\
	online-miners,photos,software,user-guide,user-share,video-effects,\
	weather} totem tracker-miner-fs yelp simple-scan

Graphische Programme

apt install firefox-esr{,-l10n-de} thunderbird{,-l10n-de} \
	libreoffice{-writer,-calc,-l10n-de} \
	pavucontrol vlc ario asunder mp3diags puddletag handbrake openshot

Terminal Programme

apt install joe tree psmisc texlive{,-lang-german,-latex-extra} \
	syncthing smbclient cifs-utils ldap-utils \
	git make gcc gdb strace meld gucharmap sqlite3 graphviz groff

Daten synchronisieren

Die benutzereigene Unit startet den Daemon beim Anmelden und stoppt ihn beim Abmelden.

systemctl --user --now enable syncthing.service
firefox http://localhost:8384

Über die eingebaute Webanwendung kann man nun verschiedene Ordner einrichten und diese nach Weitergabe der Geräteidentifikation mit anderen Geräten teilen. Das funktioniert allerdings nur, wenn beide gleichzeitig eingeschaltet sind. Daher bietet es sich an, den Heimserver als zentrale Instanz einzubinden. Auf dem Client baut man einen SSH-Tunnel zum Server auf und verbindet die Geräte über die Webanwendung.

host=nas
port=8385
ssh -N -L $port:localhost:$port $host
firefox http://localhost:$port

Literatur

  1. Debian: Installationsanleitung
  2. Debian Wiki: Installing Debian On
  3. Debian Wiki: Debian Desktop How To
  4. Frans Pop: Debian Installer internals, 2010