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Filme sehen

Kodi ist zwar etwas eigenwillig, bietet aber eine couchtaugliche Oberfläche für die Versorgung des Fernsehgeräts mit bewegten Bildern. Verfügt das NAS über einen HDMI-Anschluss, so verbindet man dieses direkt mit dem Fernseher. Alternativ kann man einen Raspberry Pi mit RaspBMC oder OpenELEC ausstatten und die Mediathek per Fernzugriff einbinden.

Digitaler Viderecorder

Pakete installieren

Debians Kodi-Paket braucht dringend eine Datenbank, PulseAudio, X.Org und D-Bus, um zu funktionieren.

apt install kodi sqlite3 pulseaudio xserver-xorg-legacy dbus-x11

Auch den System-Benutzer muss man selbst anlegen.

adduser --system --group --home /var/lib/kodi kodi

Der X-Server benötigt Administrator-Rechte.

/etc/X11/Xwrapper.config
allowed_users=anybody needs_root_rights=yes

Und die Service Unit muss man auch selbst schreiben.

/etc/systemd/system/kodi.service
[Unit] Description=Kodi Media Center After=systemd-user-sessions.service network.target sound.target [Service] User=kodi Group=kodi Type=simple ExecStart=/usr/bin/xinit /usr/bin/dbus-launch --exit-with-session /usr/bin/kodi-standalone -- :0 vt7 Restart=on-abort RestartSec=5 [Install] WantedBy=multi-user.target

Schließlich wird die Unit aktiviert.

systemctl enable --now kodi

Bei Problemen hilft ein Blick in das Protokoll.

tail -f /var/lib/kodi/.kodi/temp/kodi.log

Mediathek einbinden

Der Scraper erkennt Filme und Serien nur dann, wenn man sich an bestimmte Namenskonventionen hält. Für Filme genügen Titel und Jahreszahl sowie ein optionales Suffix.

/srv/video/Movies/Alien (1973) DC.mp4

Serien sind etwas komplexer aufgebaut:

/srv/video/TV Shows/Doctor Who/Series 1/S01E01.mp4
EC Extended Cut
FC Final Cut
TC Theatrical Cut
UR Unrated Cut
DC Directors Cut
OP Original Print

Fernbedienung nutzen

Der HDMI-Standard unterstützt CEC für die Datenübtragung vom Fernseher zum Mediencenter, so dass man die gleiche Fernbedienung für verschiedene Geräte verwenden kann. Leider beherrschen gängige Grafikkarten diese Erweiterung nicht, so dass man einen zusätzlichen Adapter kaufen muss. Der Pulse-Eight CEC-Adapter kostet rund 40 Euro und sendet Tastencodes über ein separates USB-Kabel.

Filme archivieren

Beim Befüllen der eigenen Videothek liest Handbrake den MPEG-2 Datenstrom von DVD und transkodiert ihn in das effizientere MPEG-4 Format. Ein Editor für Etiketten, wie zum Beispiel Easytag oder Puddletag, ergänzt Metadaten wie Titel, Regisseur und Schauspieler.

Prozess zur Archivierung von DVDs

Die Programme im Einzelnen:

Für den Zugriff auf die öffentlich-rechtliche Mediathek gibt es MediathekView.

Als Schweizer Taschenmesser zum Transkodieren fungiert ffmpeg. Beispiele für häufige Anwendungsfälle:

Tonspur aus Youtube-Video extrahieren

ffmpeg -i File.avi -acodec copy File.mp3

Video in DVD-Format konvertieren

ffmpeg -i File.mkv -target pal-dvd File.vob

Filme komprimieren

Ein Algorithmus zur platzsparenden Koderiung von Audio- und Videodaten heißt Codec. Anstelle einer Folge von Einzelbildern werden lediglich die (meist geringen) Unterschiede zu einem Schlüsselbild (keyframe) errechnet. Die folgende Tabelle zeigt den technischen Fortschritt an.

Enticklung der Video-Codecs
Jahr Erfinder Codec Auflösung Bitrate
1984 COST 211 H.120 2 MBit/s
1988 VCEG H.261 352×288 2 MBit/s
1991 SuperMac Cinepak 320×240 150 KBit/s
1991 MPEG MPEG-1 768×576 1.5 MBit/s
1992 Intel Indeo
1994 MPEG H.262 1920×1080 300 Mbit/s
1998 MPEG MPEG-4
1998 Sorenson H.263/Spark
2003 MPEG H.264/AVC 4096×2160 960 Mbit/s
2004 Xiph Theora
2006 Microsoft VC-1
2008 On2 VP8
2008 BBC Dirac
2013 ITU-T H.265/HEVC 8192×4320 800 Mbit/s
2013 Google VP9
2014 Xiph/Mozilla Daala
2015 Cisco Thor

Bild und Ton vereinigen

Für die Wiedergabe von Filmen werden Video- und Audiodaten, manchmal auch Untertitel, Kapitelmarken und Menüstrukturen, in einen Container verpackt, der eine verzögerungsfreie und synchrone Ausgabe gewährleistet.

Containerformate für Videos
Jahr Erfinder Container Video Audio Endung
1991 Apple QuickTime Sorenson ? .mov
1991 Microsoft RIFF AVI WAVE .riff
1992 Microsoft AVI * * .avi
1994 Real RealMedia RealVideo COOK, SIPR, … .rm
1998 MPEG/ISO MPEG-4 H.26x AAC, MP3 .mp4
2001 DivX DMF MPEG-4 MP3, AC3 .dmf
2002 Macromedia SWF Sorensen MP3, Nellymoser.swf
2002 CoreCodec Matroska * * .mkv
2003 Microsoft ASF WMV WMA .asf
2004 Xiph Ogg Theora Vorbis .ogg
2005 Macromedia Flash Video VP6 MP3, AAC .flv
2008 Google WebM VP8, VP9 Vorbis, Opus .webm

Normen

Folgende Formate haben sich mehr oder weniger etabliert:

Norme für Audio- und Videoformate
Jahr Standard Auflösung Video Audio Datenrate Endung
1993 VCD 352×288 MPEG-1 1.5 MBit/s .vcd
1994 DV 720×576 MPEG-1 25 MBit/s .dv
1994 DVB-T 720×576 H.262 MP2 3 MBit/s .ts
1995 DVD 720×576 H.262 AC3 5 MBit/s .vob
HDV1 1280×720 H.262 19 MBit/s
HDV2 1440×1080 H.262 25 MBit/s
HDTV 1920×1080 H.264
2002 Blu-ray 1920×1080 H.264, VC-1 DTS 36 MBit/s .mts
2003 DVB-T2 1920×1080 H.264 AAC 20 MBit/s .t2s
2005 HD DVD 1920×1080 H.264, VC-1 AAC 29 MBit/s .evo
2011 AVCHD 1920×1080 H.264 AAC 24 MBit/s
2013 UHD-1 3840×2160 H.265/HEVC 10 GBit/s
2013 UHD-2 7680×4320 H.265/HEVC 10 GBit/s
2015 DVB-T2 HD 1920×1080 H.265/HEVC ? ? ?

Literatur

  1. Arch Wiki: Kodi
  2. Kodi Wiki: Keyboard controls
  3. Technikaffe: HDMI-CEC Adapter von PulseEight im Test
  4. Wikipedia: Liste der Videocodecs
  5. Wikipedia: Videoformate
  6. Wikipedia: Containerformat
  7. Wikipedia: Container Formats
  8. Amit Mund: Media Conversion
  9. Indie IT: FFmpeg DVD